Gimmerz 16
Baujahr 1859

Eigentümer Seit Generationen im Besitz der
Familie Tüscher; Andrea & Thomas Seiler-Tüscher.

Zum Bau Bauernhaus, Riegbau mit Schindelfassade, darüber Viertelwalmdach mit Ründe. Stöckli, Fachwerkbau mit abgewalmtem Mansardendach, erbaut in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Der Landwirtschaftsbetrieb wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch einen Brand zerstört und 1859 wieder neu aufgebaut. Dabei wurde der Wohnteil neu auf der Westseite errichtet, wo vorher der Stall stand. Dies ist der Grund, weshalb das Gebäude bis heute zwei Keller hat.
Beim Brand des Bauernhauses fing auch das dazu gehörende Stöckli Feuer, konnte aber gerettet werden. Dieses kleine Gebäude wurde kurz zuvor vom damaligen Besitzer des Bauernhauses gekauft, von seinem ursprünglichen Standort am Bielersee nach Kallnach transportiert und hier erneut aufgebaut. Dies ist wahrscheinlich der Grund, weshalb das Stöckli nicht unterkellert ist.

Neben der Wohnung befanden sich die Tenne, der Kuh- und Pferdestall sowie eine Scheune, wo die Pferdewagen und Schlitten untergebracht waren. Im 1. Stock befand sich der Speicher, in dem das Korn für den Eigenbedarf und diverse Arbeitshilfsmittel gelagert wurden. Über der Scheune befanden sich die Holzvorräte mit Bau- und Brennholz und auch grössere Arbeitsgeräte, wie der Sägebock oder der Wedelenbock, wurden hier gelagert. Direkt über der Wohnung unter dem Dach wurde das Getreide aufbewahrt, bis es im Winter gedroschen wurde. Ursprünglich wurde mit dem Flegel gearbeitet, später dann mit der mobilen Dreschmaschine der landwirtschaftlichen Genossenschaft, die mit dem Mechaniker von Hof zu Hof gefahren wurde. Über dem Stall befand sich die Bühne, wo das Heu für die Winterfütterung lagerte.

Aufgrund des zunehmenden Strassenverkehrs wurde die strassenseitige Haustüre zugemacht und der Hauseingang hinters Haus verlegt.

1998 wurde die Fassade mit Schindeln erneuert und 2005 eine zweite Wohnung eingebaut. Seit 2006 wird keine Landwirtschaft mehr betrieben.