Kirchweg 7
Kirche

Baujahr 1607

Eigentümer Gemeinde Kallnach

Zum Bau Verputztes Bruchsteinmauerwerk mit verschiedenen Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte. Unter dem Putz finden sich Reste von verschiedenen Fensteröffnungen. Alle Fenstereinfassungen in Sandstein. Das Vollwalmdach wird von einem Dachreiter mit oktogonalem Spitzhelm bekrönt.

Die heutige Kirche trägt die Jahrzahl 1607, sie ist jedoch nicht das erste Gotteshaus in Kallnach. Das Verzeichnis der Pfarrer, die in Kallnach gewirkt haben, beginnt schon 1530. Ein anderes Dokument aus dem Jahr 1230 handelt davon, dass das Kirchengut von einer adligen Familie gestiftet wurde. Ein gewisser Gottfried von Oltigen vermachte das Kirchengut von Kallnach dem Bistum Lausanne. Die jetzige Kirche besteht aus einem einschiffigen Langhaus. Nach einer im Stein eingelassenen Tafel wurde der Chor 1607 erstellt. Daneben steht: «Zu der Zyt was hie Praedicant Abraham Bosshard von Bern genannt». Der Chorbogen trägt die eingemeisselte Jahreszahl 1627. Die sehr schöne, aus verschiedenen Hölzern verfertigte Kanzel kam 1663 dazu, 1667 der Taufstein.

Die alten Chorfenster der Kirche Kallnach stammten aus dem Jahr 1627. Alle vier Scheiben wurden 1889 dem schweizerischen Nationalmuseum zum Preis von Fr. 2000.– verkauft. Mit dem Erlös kaufte die Kirchgemeinde dem Staat den Chor ab und erstand die beiden jetzigen Chorfenster: den sinkenden Petrus und die Rückkehr des verlorenen Sohnes.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche mehrmals renoviert. Trotz allen Bemühungen blieb der Raum dunkel, nicht zuletzt wegen der immer rauchenden Öfen. 1945 bis 1950 wurde eine grosse Renovation durchgeführt, der Umbau wurde vom Berner Münsterbaumeister Peter Indermühle übernommen. Es entstand der heutige helle und freundliche Raum, belichtet durch drei neue gotische Fenster. Die Zementplatten wurden durch Sandstein ersetzt, die unschöne Gipsdecke wurde durch eine Weisstannenholzdecke ausgetauscht und die Orgel wurde vom Chor auf die Empore versetzt.

Auf dem Bild von Theodor von Lerber ist noch der alte Dachreiter zu sehen, der 1973 wieder die ursprüngliche Gestalt erhielt (die auf einem alten Weibel-Stich von 1824 zu sehen ist) und damit die Renovation abschloss.